Und noch ein Nationalgetränk: die Bica

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Die Bica ist die portugiesische Entsprechung zum italienischen Espresso. Der Name basiert auf einem Wortspiel aus den Anfangsbuchstaben von „Beba ista com acucar“, trink dies mit Zucker.

Als das berühmte Café Brasileira im Lissabonner Stadtteil Chiado im Jahre 1905 begann, das damals noch exotische Getränk Kaffee zu vermarkten, war den Leuten dieses zu bitter und der Slogan, der bald in aller Munde war, half enorm dabei, das Getränk zu etablieren.

Seit damals hat sich die Bezeichnung so durchgesetzt wie bei uns in Deutschland das Wort „Tempo“ für ein Papiertaschentuch.

Die bekanntesten Marken für portugieseischen Kaffee sind Delta, Buondi, Sical und Nicola.

Die meisten Portugiesen sind bis zu drei mal täglich in ihrem bevorzugten Café anzutreffen, wo sie, traditionell am Tresen stehend, das Lebenselixier zu sich nehmen. Das ist auch die günstigste Variante, eine Bica zu geniessen.

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Bei „A Brasileira“ in Lissabon, wo fast jeder Tourist während seines Aufenthaltes einmal landet, kostet die Bica am Tresen 0,70€, am Tisch im Café einen Euro und draussen auf der Terrasse sogar 1,50€.

Dort hat man dann aber auch die Möglichkeit, sich mit der Skulptur des berühmten portugiesischen Dichters Fernando Pessoa fotografieren zu lassen.

Viele andere, portugiesische Kaffespezialitäten basieren auf der Bica. Da wäre z.B. der beliebte Galao, eine Bica im Glas mit viel heisser Milch serviert, die Bica cheia, eine weniger starke Bica oder auch die Bica com cheirinho (mit Duft) mit einem Schuss Aguardiente veredelt.

Eine Bica rundet jeden Restaurantbesuch ab und ist auch zwischendurch am Tag immer wieder einfach anregend und lecker.

Der Kaffee-Tresen im „A Brasileira“:

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Ginjinha, das heimliche Nationalgetränk Portugals

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Ginjinha, oder auch kurz Ginja genannt,ist der beliebte portugiesische Kirschlikör.

Die Grundlage bilden Sauerkirschen, die für mindestens zwei Monate in Alkohol eingelegt werden und aus denen dann ein Likör mit 17-20 % Alkohol hergestellt wird. Serviert wird er traditionell in kleinen Bars, die nichts anderes anbieten und meist nur knapp garagengross sind.

Die Portugiesen und auch Touristen geniessen das Getränk schon ab dem Vormittag und bis in den späten Abend. Ein kleines Glas kostet einen Euro, ein etwas größeres 1,35€. Und dann stellt sich die alles entscheidende Frage: „Com ou sem elas?“ Das sind die leckeren eingelegten Kirschen, die man auf Wunsch mit ins Glas bekommt. Die Kerne werden übrigens traditionell einfach auf den Boden gespuckt :-)

Wir haben drei reine Ginjinha-Bars gefunden und auch ausgiebig getestet.

Unser klarer Favorit ist „Ginjinha Sem Rival“ hinter dem Theater am Rossio. Hier gibt es den leckersten Ginginja mit den meisten und auch aromatischsten Kirschen im Glas.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass hier in echten Gläsern ausgeschenkt wird. Die zwar ältere und noch traditionellere Bar „A Ginjinha“ schräg gegenüber schenkt in Plastikbechern aus, die dann abends in großen Mengen vor der Bar und in der näheren Umgebung umherfliegen.

Wir haben bei „Sem Rival“ einen wunderbaren Abend mit Livemusik von einer der zahlreichen Straßenbands erlebt und werden es bei unserem nächsten Besuch in der Stadt garantiert wieder besuchen.

Wer Ginjinha mal probieren möchte, kann ihn übrigens auch im Internet bestellen, sogar mit ganzen Kirschen:

Ginja d’Obidos (Kirschlikör)

Ginjinha sem rival lissabon 1659

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