Nachdem wir ja in diesem Jahr schon einmal vor Ort waren und auch einige Artikel zum Thema Frühlingsgefühle in der Algarve geschrieben haben, verschlägt es uns relativ unerwartet dieses Jahr noch einmal nach Praia da Rocha.
Schuld daran sind u.a. ein Olimar-Gutschein (ohne Anerkennung einer Rechtspflicht für unsere unangenehme Europcar-Erfahrung am Flughafen Faro), ein viel zu heißer Sommerurlaub auf Kreta sowie die Tatsache, dass Algarve-Reisen im November wirklich zu absoluten Ramschpreisen angeboten werden, so dass man schon fast gar nicht mehr nein sagen kann.
Es geht also Anfang November noch einmal für 10 Tage nach Praia da Rocha, wieder, wie schon üblich, in das Hotel Tivoli Marina Portimão (hier unsere Hotelkritik von 2013 dazu), welches außerhalb der Hauptsaison auch dieses Mal wieder (und auch pauschal) für extrem wenig Geld zu haben war.
Wir werden versuchen, wieder ein Zimmer im etwas entfernten Trakt auf der nördlichen Seite des Hafenbeckens zu bekommen, damit wir dort, wie beim letzten Mal, den ganten Tag über die hoffentlich reichlich scheinende Sonne genießen können.
Gebucht haben wir das Ganze (Flug, Transfer, Unterkunft) wie gesagt pauschal bei l’tur, das erste Mal nach sehr langer Zeit. Und auch die Fahrt mit einem Transferbus hatten wir ewig nicht mehr. Es wird also in einigen Belangen fast aufregend für uns. Was tut man nicht alles für einen guten Preis. ;-)
Zur Entspannung werden wir dann aber am Strand von Praia da Rocha hoffentlich auch wieder einige wunderbare Sonnenuntergänge genießen können…
Nur nach Tavira werden wir wohl diesmal nicht kommen, naja, man kann bei so einem spontanen, preiswerten Dritt-Urlaub irgendwie auch nicht alles haben..
Nach der Reise gibt’s dann auf jeden Fall einen Reisebericht…
Diese Frage stellt sich vielleicht der ein oder andere Leser.
Aber das Buch „Einmal München – Antalya, bitte“ gehört wirklich in die Hand eines jeden bewusst langsam Reisenden. Und das auch ganz ohne Affinität zum Segeln. Aber ich will mein persönliches Fazit nicht komplett vorweg nehmen…
Worum geht es im Buch?
Das Buch ist der Reisebericht einer Fahrt mit dem Segelboot LEVJE startend in Slowenien, entlang der Küsten Italiens durch die griechische Inselwelt bis hin in die Türkei nach Antalya, bei der es nicht um Geschwindigkeit ging, sondern darum, die Ziele im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren.
Der Autor Thomas Käsbohrer liebt das Segeln und ist auch schon etliche Jahre im Besitz eines Segelboots, welches bisher nur in Urlauben genutzt wurde. Durch Verlust des Jobs war der Verfasser im Frühjahr 2014 in der Lage, den lang gehegten Traum von quasi endlosen Segeln in die Tat umzusetzen. Und so wird es eine Reise in die Türkei in 5 Monaten statt in 3 bis 4 Flugstunden.
Das vorliegende Buch schildert dabei in kleinen Episoden sowohl die Reise an sich, als auch die Begegnungen mit den Menschen, den Landschaften und der Historie dieses seit Jahrtausenden bewohnten Kulturraums zwischen Balkan und dem Orient.
So erfahren wir vieles über die Menschen am Meer, angefangen von einem Besuch einer italienischen „Ferramenta“, was so eine Art Gemischtwarenladen für alles außer Nahrung ist, über Carlo, der alte Holzbote repariert bzw. restauriert, wir lernen den Makrelenfang und besuchen den Angelladen von Monemvasia, wo Georgos Köderfische und Zubehör eher spärlich verkauft.
Diese vielen kleinen Episoden machen das Buch zu etwas Besonderem: Sie strahlen die Ruhe, die Thomas Käsbohrer während seiner Reise offenbar gefunden hat und die letztlich quasi das Leitmotiv der ganzen Fahrt sein könnte, aus jeder Zeile aus.
Und so sorgt das Buch dafür, dass man sich beim Lesen gleich mitgenommen fühlt und gar nicht mehr aufhören möchte, den Geschichten vom Segeln, von Ländern und Leuten zu folgen, wobei die vielen tollen Bilder ihr Übriges dazu tun.
Das Buch ist definitiv geeignet, die eigenen Reisepläne für Jahre in Frage zu stellen. Es muss ja nicht unbedingt per Segelboot sein, um das langsame, nachhaltige Reisen für sich zu entdecken. Auch mit dem PKW kann man sich z.B. herrlich über den Balkan treiben lassen, ganz außerhalb der ausgetretenen Touristenrouten…
Der Verfasser führt übrigens auch ein Blog über das Leben am und auf dem Meer, wer also schon mal erste Eindrücke sammeln möchte, hier entlang: Mare Più. Und auch nach der Lektüre des Buches ist das Blog lesenswert, irgendwie wie eine Fortsetzung. ;-)
Fazit: Kaufen! Unbedingt empfehlenswert, auch für Menschen, die mit Booten und Segeln rein gar nichts am Hut haben! Ich habe selten ein entspannteres Buch gelesen.
Die Daten zum Buch:
Thomas Käsbohrer: „Einmal München – Antaly, bitte. – Von der Kunst, langsam zu reisen“
eBook in allen Formaten (epub, Kindle, Tolino, PDF), 322 Seiten, 9,99€
Print-Ausgabe (s/w, mit ca. 40 Farbseiten), 322 Seiten, 24,99€ (erscheint in Kürze)
Erschienen ist das Buch bei millemari, einem neuen Verlag mit Schwerpunkt Segeln und Menschen am Meer.
Ich empfehle, nach Möglichkeit eine Ausgabe für ein Gerät mit Farbdarstellung zu wählen, da die Bilder wirklich toll sind.
Eine wunderschöne Wanderung, die zwei Vorzüge der Sandalgarve miteinander vereint: die fantastischen Strände und die überaus reiche Vogelwelt.
Wir parken unser Auto auf dem großen Parkplatz auf der Ilha de Faro (die übrigens eigentlich korrekterweise Peninsula de Ançao heißt) und gehen von dort aus über die Brücke ein Stück an der Straße zurück. Nach ca. 500m erreichen wir auf der linken Seite ein steinernes Tor, das den Eingang zum Naturschutzgebiet markiert. Alternativ kann man hier auch direkt am Tor parken.
Hier direkt am Rand der Startbahn des Flughafens von Faro, aber auch auf dem Rest der Wanderung kommen Plane Spotter auf ihre Kosten.
Flugverkehr, Ilha de Faro
Ein Schild am Start des Pfades verbietet den Eingang, das hat aber nur noch historischen Wert, es handelt sich hier mittlerweile um ein beliebtes Naherholungsgebiet für Einheimische und Touristen.
Altes Sperrschild am Start der Wanderung
Von hier aus führt der Weg ca. drei km fast geradeaus, zunächst auf beiden Seiten immer wieder von Wasser umrahmt. Wir laufen durch das Schwemmland der Ria Formosa, das hier Teiche, Seen und kleine Wasserläufe bildet. Tidenabhängig steht das Wasser mehr oder weniger hoch. Zu bewundern gibt es verschiedene Arten von Stelzvögeln, Teichhühnern und Eisvögel und, für uns als Nordeuropäer besonders spektakulär, sogar Flamingos kann man hier beobachten, allerdings sind diese hier aufgrund der fehlenden roten Krebse eher farblos.
Unterschiedlichste Wasservögel am WegesrandUnterschiedlichste Wasservögel am WegesrandUnterschiedlichste Wasservögel am Wegesrand
Kurz hinter dem San Lorenzo Golfclub (Achtung, es kann schonmal ein Golfball umherfliegen) und den Ausläufern der Luxusanlage Quinta do Lago, geht es dann über die lange Holzbrücke zurück auf die Ilha de Faro. Die Holzbrücke überspannt einen breiten Meeresarm, indem man bei Niedrigwasser die Muschelsammler bei der Ernte beobachten kann.
Dieser Teil der Ilha de Faro besteht fast nur aus Sand und wir befinden uns an einem spektakulären, hellen Sandstrand.
Blick zurück zum Festland, Ilha de Faro
Im Westen sieht man die roten Klippen das Praia Da Falesia, nach Osten hin hat man das Gefühl, nur noch Sand, Wellen und Himmel zu sehen. Wir gehen in östlicher Richtung am Strand entlang, bis wir wieder am Parkplatz angekommen sind.
Ilha de Faro, kilometerlanger Sandstrand
Die gesamte Laufstrecke beträgt ca 10 km. Der Weg am Strand entlang ist wunderschön, aber bei Flut etwas beschwerlich zu gehen, da der Strand relativ steil abfällt und man beim Gehen immer etwas in den Sand einsackt.
Deshalb belohnen wir uns nach dieser Runde sehr gerne an einer der Strandbuden mit einer schönen Flasche Superbock und einem Cachorro, der portugiesischen Variante des Hot Dogs, nur echt mit Fritsticks garniert.
Unser Lieblingscafé in Tavira, direkt am Rio Gilao gelegen, ist das Pessoas Café (FB-Link).
Pessoa’s Cafe, Tavira, Algarve
Man sitzt dort wunderbar, nur durch die schmale Straße vom Wasser getrennt und geniesst den wunderschönen Blick auf den Fluss mit der alten Römerbrücke, der Altstadt und dem Burgberg von Tavira.
Blick über den Fluss, Pessoa’s Cafe, Tavira, AlgarveBlick über den Fluss, Pessoa’s Cafe, Tavira, Algarve
Für uns ist einer unserer Lieblingsorte an der gesamten Algarve zum Seele baumeln lassen, rosa Abendwolken zählen, mit den anderen Gästen die aufgehenden Sterne erraten, Leute kennenzulernen und dazu einen leckeren Sundowner zu geniessen.
Absolut genial, neben der schönen Auswahl an Algarve-Weinen, ist der Gin Tonic, der beste, den wir jemals hatten.
Der beste Gin Tonic der Welt, Pessoa’s Cafe, Tavira, Algarve
Der überaus nette und kommunikative Inhaber Filipe Macieira kreiert immer wieder mal neue Getränke und auch kleine Speisen, wie Suppen und liebevoll angerichtete Salate, für seine Gäste.
Bei schönem Wetter sitzt man draussen, bis der Abend zu kalt wird. Ist es zu kalt und/oder zu nass draussen, sitzt man in dem gemütlichen, kleinen Gastraum mit seinen wechselnden Bilderausstellungen. Es gibt auch immer wieder kleine, intime Konzerte, oder es passiert spontan, dass sich einige Gäste zu einer Session zusammenfinden.
Ramires, „o Rei dos Frangos“, also der selbsternannte König der Grillhähnchen, residiert in Guia, ein paar km westlich von Albufeira, mitten im alten Ortskern. Wobei es diesbezüglich in der Algarve eine Inflation von Königen gibt…
Aber Ramires gibt es tatsächlich schon seit 1964, so dass er, wenn nicht wirklich König, so doch zumindest Alterspräsident ist. ;-)
Mindestens ein Besuch dort darf für uns bei keinem Algarve-Urlaub fehlen. Und das auch schon seit über 20 Jahren. Nachdem wir es im letzten Jahr nicht dorthin geschafft hatten, war jetzt der Appetit auf würziges, krosses Hähnchen besonders groß.
Zunächst waren wir von einigen doch sehr schlechten Bewertungen über die Qualität der Speisen und den Service irritiert. Da war die Rede von winzigen Portionen übergarten Fleisches, serviert von unfreundlichem Personal.
Hähnchen Piri-Piri bei Ramires, Guia
Als wir dann aber dort waren, war alles wie immer. Ein von vorwiegend einheimischen Gästen gefüllter Gastraum, wir essen immer im Parterre, im „grünen Saal“. Das Personal
effizient und schnell wie immer. Besondere Freundlichkeit kann man nicht erwarten, das war aber schon immer so und ändert sich, wenn man öftermal kommt. Dann gibt es durchaus auch eine persönliche Begrüssung und auch ein Getränk vom Haus zum Nachtisch.
Da wir schon seit Jahren wissen, dass die Portionen klein sind, bestellten wir 3x Hähnchen und 2x die Beilagen. Und alles war wie sonst auch. Es wurde eine durchaus ausreichende Menge saftigstes Hähnchen mit einer guten Portion leckerer Pommes Frites und dem absolut göttlichen Tomatensalat, mit Oregano gewürzt, serviert.
Natürlich haben sich die Preise im Laufe der Jahre deutlich nach oben verändert, aber wo ist das nicht so? Insgesamt stimmt das Preis-Leistungsverhältnis immer noch und für uns ist Ramires immer noch die Empfehlung für Grillhähnchen an der Algarve und ein absolutes Muss für einen gelungenen Urlaub.
Öffnungszeiten: Täglich von 12-23 Uhr. 365 Tage im Jahr.
Übrigens: Das direkt neben Ramires gelegene Restaurant „Ideal“ wird vom gleichen Inhaber betrieben und ist ebenfalls sehr empfehlenswert, wenn es mal nicht unbedingt Hähnchen sein soll. Einige Spezialitäten vom iberischen Schwein sind dort z.B. sehr köstlich!
Wie in jedem Urlaub ,zog es uns auch in diesem Jahr wieder nach Benagil, einem winzigen, verträumten Fischerörtchen ein paar Kilometer östlich von Carvoeiro.
Wir kommen sehr gerne am späteren Vormittag, stellen unser Auto auf dem Gästeparkplatz des Restaurants O Litoral ab und reservieren dort einen Tisch fürs Mittagessen. Das ist nötig, da sich das Restaurant größter Beliebtheit erfreut und die Terrasse bei Sonnenschein sehr schnell voll ist.
Restaurant O Litoral am östlichen Ortsende von Benagil
Hat man das erledigt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine schöne Zeit zu verbringen:
Beim ersten Besuch sind wir vom Parkplatz aus den kleinen Trampelpfad in Richtung Meer gegangen und zu einer kleinen Küstenwanderung mit spektakulären Ausblicken bis zum Praia da Marinha, einem der schönsten Strände Europas, aufgebrochen.
Der Weg ist durch gelbrote Markierungen an einigen Felsen beschildert. Man läuft am Rande einer traumhaft schönen Steilküste, vorbei an Stränden und an Löchern in den Felsen in denen eine wilde Brandung tobt, über Stock und Stein und je nach Jahreszeit von verschiedenen blühenden Zwiebelpflanzen und wilden Orchideen begleitet. Je nachdem, wieviel man zwischendurch staunt und fotografiert, dauert es zwischen 35 und 60 Minuten, bis man den Parkplatz oberhalb der Bucht von Marinha erreicht.
Blick zurück nach Benagil auf dem Weg zum Praia da MarinhaBlick auf den Praia da Marinha
Zurück in Benagil haben wir uns dann mit einer wunderbaren, gebratenen Scholle und einer Portion Porco Alentejana, einem in würzigem Sud mit Muscheln zusammen gegarten Schweinefleisch belohnt.
Beim zweiten Besuch dort sind wir die paar hundert Meter an der Straße entlang bis zum Ortsstrand heruntergelaufen und sind dann rechterhand an den alten Fischerhäusern in den Felsen vorbei ein Stück an der Küste bis zur nächsten Bucht, Praia do Carvalho, gegangen. Auch hier gibt es ebenso wunderschöne Ausblicke auf den Ort, die Küste und das Meer.
Praia do BenagilPraia do Benagil
Am Praia do Benagil werden übrigens auch lohnende Bootsfahrten an der Küste entlang und zu nur mit dem Boot zugänglichen Stränden angeboten. In dieser Gegend sicher sehr lohnenswert!
Praia do Carvalho, die westliche Nachbarbucht von Benagil
Nach einem Blick auf den Praia do Carvalho haben wir uns dann wieder auf den Rückweg begeben.
Da es uns beim ersten Besuch im O Litoral so gut geschmeckt hat, haben wir uns nochmals für das gleiche Essen entschieden.
Zum Restaurant O Litoral: Wir kehren dort seit einigen Jahren regelmässig ein. Der Service ist sehr freundlich und das Essen wirklich gut. Auch auf Sonderwünsche wird eingegangen. Ich freue mich schon immer auf die sehr leckere gebratene Scholle und den göttlichen Mandelkuchen zum Nachtisch.
Olivenöl kaufen ist Vertrauenssache. Und wer sein Öl nicht direkt vor Ort aussuchen uns mitbringen kann, ist darauf angewiesen, einen guten Händler in Deutschland zu finden.
Wir empfehlen zum Kauf von Olivenöl aus Kreta und auch von anderen kretischen und griechischen Spezialitäten gerne den Onlineshop von cretanoil.de, denn das Angebot ist gut, die Preise stimmen und auch die Beratung und die Kommunikation insgesamt sind vorbildlich.
Speziell für Freunde und Mitglieder des Kreta-Forums konnten wir sogar noch einen besonderen Vorteil vereinbaren:
Unsere Mietwagen für die Algarve und auch den Rest Portugals mieten wir seit längerer Zeit schon über OLIMAR bei Europcar, das habe ich auch hier schon gelegentlich erwähnt.
Bei der Buchung über OLIMAR ist nicht nur der Preis eigentlich immer sehr gut, es sind auch so Dinge wie Vollkasko ohne Selbstbeteiligung (ohne ggf. Schäden vor Ort erst selbst begleichen zu müssen und dann seiner Gelderstattung in Deutschland hinterher zu laufen wie bei diversen anderen Brokern) und der zweite Fahrer im Preis.
Bisher hat das Ganze bei Europcar auch immer hervorragend geklappt und ich kannte die ganzen Geschichten von Betrugsversuchen und Übervorteilung, die ja in Faro bei anderen Vermietern regelmäßig vorkommen sollen, nur aus Erzählungen und dem Internet.
Nun ja, was soll ich sagen, offenbar ist Europcar mittlerweile auch von diesem zweifelhaften Geschäftsgebaren infiziert und versucht nach Möglichkeit, zusätzliches Geld aus dem Kunden „zu pressen“.
Es fing damit an, dass wir ein Fahrzeug der Kategorie C gebucht hatten, „Economy“ also, mit beispielhaft benannten Fahrzeugen wie Renault Clio und Fiat Punto.
Mit beiden Fahrzeugtypen haben wir schon bequem zu zweit verschiedenste Länder der Welt und auch Portugal bereisen können, insofern also vollkommen ok für uns.
Die Dame im Europcar-Office wollte uns das Fahrzeug aber partout ausreden und uns ganz, ganz dringend ein kostenpflichtiges Upgrade auf einen VW Polo aufschwatzen (bei Europcar dann wohl die Kategorie „Economy Elite“ (wow!)). Das ganze Palaver ging minutenlang so, bis wir energisch darauf bestanden haben, ein Fahrzeug in der gebuchten Kategorie zu bekommen.
Tja, da stellte sich dann heraus, dass man ein Fahrzeug in Kategorie „Economy“ gar nicht verfügbar hatte und auf einmal war dann das Upgrade auf den VW Polo kostenlos.
Wenn man sich da als langjähriger Kunde nicht, gelinde gesagt, „verarscht“ vorkommt?! Letztlich ist diese Masche hart an der Grenze zum Betrug, wie ich persönlich finde.
Aber das Gefeilsche wie auf einem Basar ging dann durchaus noch weiter, nächster Aktionspunkt der Dame:
– Eine zusätzliche Insassenunfallversicherung.
Auch hier mussten wir vehement widersprechen, um diese nicht förmlich aufgedrängt zu bekommen.
Und damit war noch nicht Schluss, weiter ging’s mit der Tankregelung:
– Ob wir denn nicht das Fahrzeug leer zurück bringen und direkt eine Tankfüllung bezahlen wollten?
Auch hier versicherten wir der Servicekraft, dass wir das Fahrzeug selbstverständlich vollgetankt zurückbringen würden.
Danach war es dann endlich möglich, ohne weitere Werbeverkaufsveranstaltung die Formalitäten zu Ende zu bringen und das Fahrzeug zu übernehmen.
Unbedarfte Kunden hätten sich hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zusätzliche „Leistungen“ aufschwätzen lassen für zig bis hunderte von Euros.
Eine absolute Unverschämtheit, die wir von Europcar in Faro bisher so nicht gewohnt waren. :-( Mal gucken, ob wir aus diesem Grund im Frühjahr 2016 nach Alternativen gucken.
Heute möchte ich schon mal ein bisschen von unserem diesjährigen Algarve-Trip berichten, von dem wir am letzten Wochenende leider schon wieder zurückgekehrt sind.
In diesem Artikel gibt’s die ersten Eindrücke und ein paar hübsche Bilder, über einzelne Details und Highlights werde ich dann sicher noch separate Beiträge verfassen.
Zuerst einmal die Anreise: Unser erster Flug mit Germanwings.
Sehr pünktlich, ansonsten halt Billigflieger, keine besonderen Vorkommnisse, bis auf die im Tarif inkludierten wirklich üblen „Snacks“ an Bord.
Unsere erstes Ziel: Tavira
Wie auch schon im letzten Jahr haben wir unseren Aufenthalt im Süden Portugals auf zwei Stationen verteilt: So war Tavira für die ersten Urlaubstage unser Basislager, anschließend sind wir dann nach Praia da Rocha / Portimao umgezogen.
Das hat gleich mehrere Vorteile:
Tavira liegt weit im Osten der Algarve, so dass es als „Basislager“ für Ausflüge in dieser Gegend optimal ist. Viele Ziele im Osten wären uns ansonsten zu weit entfernt. Außerdem handelt es sich bei Tavira um einen lebendigen, portugiesischen Ort und keine Retorten-Siedlung, wie so oft weiter westlich.
Ebenso bekommt man durch diese zwei Standorte natürlich die Möglichkeit, die beide landschaftlich doch sehr unterschiedliche Gegenden des portugiesischen Südens zu entdecken: Die sogenannte „Sandalgarve“ mit ihren riesigen Stränden im Osten, und die pittoreske „Felsalgarve“ im Westen.
Pousada Convento da Graca, Tavira
In Tavira haben wir wieder in der örtlichen Pousada Convento da Graca gewohnt, einem ehemaligen Kloster, welches nun sehr schöne Unterkünfte bietet und außerdem seit diesem Jahr auch komplett kostenlosen Wifi-Zugang, was für uns Travelblogger ja fast genauso wichtig ist wie das sonstige Ambiente. ;-)
Die weiteren Vor- und Nachteile der Pousada habe ich ja schon vor einiger Zeit mal hier beschrieben.
Wir haben allerdings die erste Zeit in Tavira in diesem Jahr im wesentlichen für Entspannung genutzt und uns nur in der näheren Umgebung umgeschaut und lange Spaziergänge unternommen, z.B. am Praia do Barril.
Muschelsucher, Praia do BarrilFriedhof der Anker, Praia do Barril
Die Nachmittage haben wir dann natürlich bei strahlendem Sonnenschein meist im Pessoa’s Cafe (hier bei Facebook) am östlichen Flussufer des Rio … verbracht, bei dem ein oder anderen Glas Wein. ;-)
Und weiter ging’s nach Praia da Rocha
Ebenfalls wie schon aus den Vorjahren gewohnt, war unser zweiter Aufenthaltsort erneut Praia da Rocha, und dort genauer gesagt das Hotel Tivoli Marina Portimao.
Diesmal wurden wir in einem entfernt liegenden Nebengebäude am nördlichen Ende der Marina einquartiert, was sich im Nachhinein als echter Glücksgriff herausstellte, da wir eine sehr sonnige, windgeschützte Terrasse hatten, die den Aufenthalt zu einem echten Genuss machte.
Für Fußkranke ist das allerdings nichts, denn pro Weg zum Haupthaus, z.B. zum Frühstück, sind gut 700 Meter am Hafen entlang zu bewältigen, was bei schlechterem Wetter natürlich äußerst unangenehm werden könnte. Das Hotel bietet aber auch einen kostenlosen Fahrdienst mit elektrischen Golfwagen an.
Das Hotel ist weiterhin absoluter Preis-/Leistungssieger. Für rund 40 Euro bekommt man ein (großes) Doppelzimmer, sauber und funktional, inkl. Frühstück. Im Pauschalangebot lassen sich momentan für Ende März Preise von rund 350 Euro pro Person für eine Woche finden, z.B. hier im Netz.
Praia da Marinha, bei Benagil
Aus Praia da Rocha haben wir einige schöne Ausflüge gemacht, u.a. rüber nach Ferragudo, nach Benagil und Guia zum Essen (Bericht folgt definitiv separat), nach Caldas de Monchique, zur Westküste rund um Aljezur und Odeceixe und natürlich auch zum Surfer-Gucken an den Praia do Amado, allerdings waren mal wieder Wind und Wetter eher unpassend, so dass es nichts zu Fotografieren gab.
BenagilBenagil
Wie immer um diese Zeit war es in der gesamten Gegend touristisch noch sehr ruhig, in Praia da Rocha war sogar noch weniger los als in den letzten Jahren. Man kann dort tatsächlich Strände, an denen sich im Sommer Zehntausende in der Sonne braten lassen, fast für sich alleine haben.
Nachteilig: Viele Restaurants sind, wenn überhaupt, nur tagsüber geöffnet. Das macht die Abendessen-Planung manchmal etwas kompliziert, zumindest, wenn man nicht Auto fahren möchte.
Das Wetter
Gerade im Frühjahr kann ja wettertechnisch alles passieren, aber so viel Glück wie dieses Mal hatten wir wirklich selten. Keinerlei Regen und fast durchgehend 14 Tage lang strahlender Sonnenschein! Einfach super, wir konnten täglich im T-Shirt draußen unterwegs sein, im Freien essen und einfach in der Sonne die Seele baumeln lassen.
Fazit
Ein Traum. Durch die Wahl bewährter und uns gut bekannter Unterkünfte sowie das perfekte Wetter haben wir einen wirklich idealen Urlaub verbracht.
Wir können wirklich jedem Leser empfehlen, speziell die Algarve im zeitigen Frühjahr zu bereisen, vielleicht sogar noch in letzter Minute dieses Jahr?
So, in einer Woche geht’s los nach Portugal, wie gewohnt in die Algarve. Um diese Jahreszeit ist es unserer Meinung dort am Schönsten. Es ist nicht überlaufen, die Natur hat sich von der Trockenheit des Vorjahres erholt und die ersten Frühlingsboten in Form von Blüten sind zu sehen.
Speziell die Mandeln blühen toll. Allerdings teilweise auch schon früher, im zeitigen Januar. Aber auch Mitte Februar finden sich immer noch blühende Mandelbäume, von weiß bis knallig rosa.
Ebenfalls toll sehen die gelb blühenden Sauerklee-Wiesen aus, auch wenn die Pflanze eingeschleppt wurde und am Mittelmeer eigentlich gar nichts zu suchen hat.
SauerkleeSauerklee
Die Feigen treiben um diese Zeit ebenfalls aus:
Feigen-Austrieb
Und wenn die Tage schon etwas wärmer sind, blühen auch die ersten Zistrosen und erfüllen die Luft mit ihrem harzigen Geruch.
Blühende Zistrose
Portugal und speziell die Algarve sind wirklich lohnende Reiseziele im Frühjahr!